Eine Liste der physiologischen Werte für die Neutral-Null-Methode (NNM) für verschiedene Auslenkungen / Bewegungen der Gelenke der oberen Extremitäten.

Schultergelenk

Das Schultergelenk wird strukturell als synoviales Kugelgelenk und funktionell als diarthrotisches und multiaxiales Gelenk klassifiziert. Es handelt sich um eine Gelenkverbindung zwischen der Gelenkpfanne des Schulterblattes (Scapula) und dem Kopf des Oberarmknochens (Humerus). Es verbindet damit den Rumpf mit der oberen Extremität.
Aufgrund der sehr lockeren Gelenkkapsel und da es vor allem durch die Muskulatur gesichert ist, ist es das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers.

Neutral-Null-Methode: Schultergelenk Abduktion /  Adduktion

Abduktion / Adduktion

(die reine Abduktion im Schultergelenk geht bis 90°, danach setzt eine Elevation ein)

Schulter: seitwärts - körperwärts

rechts: 180 0 40     links: 180 0 40


Neutral-Null-Methode Schultergelenk: Extension / Flexion

Extension / Flexion

Arm: rückwärts - vorwärts

rechts: 45 0 170     links: 45 0 170


Neutral-Null-Methode Oberarm: Aussen - / Innenrotation

Aussen - / Innenrotation

bei anliegendem Oberarm: auswärts- einwärts drehend

rechts: 60 0 95     links: 60 0 95

bei 90° Abduktion: auswärts - einwärts drehend

rechts: 70 0 70     links: 70 0 70


Ellenbogengelenk

Das Ellenbogengelenk (Articulatio cubiti) ist das synoviale Scharniergelenk zwischen dem Oberarmknochen (Humerus) und der Speiche (Radius) und Elle (Ulna) im Unterarm, das die Bewegung des Unterarms ermöglicht. Es besteht funktionell aus 3 Teilgelenken mit einer gemeinsamen Gelenkkapsel.

Neutral-Null-Methode Ellenbogengelenk: Extension / Flexion

Extension / Flexion

Ellenbogengelenk: strecken - beugen

rechts: 5 0 150     links: 5 0 150


Neutral-Null-Methode Unterarm: Supination / Pronation

Supination / Pronation

Unterarm: auswärts - einwärts drehend

rechts: 90 0 90     links: 90 0 90


Handgelenke

In der menschlichen Anatomie wird das Handgelenk unterschiedlich definiert als:

  1. die Handwurzel oder Karpalknochen, der Komplex aus acht Knochen, der das proximale Skelettsegment der Hand bildet
  2. das Handgelenk oder Radiokarpalgelenk, das Gelenk zwischen der Speiche und der Handwurzel
  3. die anatomische Region, die die Handwurzel umgibt, einschließlich der distalen Teile der Unterarmknochen und der proximalen Teile des Mittelhandknochens oder der fünf Mittelhandknochen und der Reihe von Gelenken zwischen diesen Knochen.

Zu dieser Region gehören auch der Karpaltunnel (Canalis carpi), die anatomische Schnupftabakdose (Foveola radialis), die Armbänder, das Retinaculum flexorum und das Retinaculum extensorum.

Neutral-Null-Methode Handgelenk: Dorsalextension / Palmarflexion

Dorsalextension / Palmarflexion

Handgelenk: handrückenwärts - hohlhandwärts

rechts: 60 0 60     links: 60 0 60


Neutral-Null-Methode Handgelenk: Ulnarabduktion / Radialabduktion

Ulnarabduktion / Radialabduktion

Handgelenk: ellenwärts - speichenwärts

rechts: 40 0 30     links: 40 0 30


Fingergelenke

Die Knöchel sind die Gelenke der Finger. Diese bestehen jeweils aus 3 Fingergliedern, deshalb gibt es zwischen ihnen jeweils 2 Gelenke. Anatomisch gesehen bestehen sie aus dem Fingergrundgelenk (metacarpophalangeales; MCP) und dem Interphalangealgelenk (IP) des Fingers. Die Fingerknöchel an der Basis der Finger können als 1. oder große Knöchel bezeichnet werden, während die Knöchel in der Mitte der Finger als 2. und 3. oder kleine Knöchel bezeichnet werden.

Neutral-Null-Methode Fingergelenk: Abstand Nagelrand   /  quere Hohlhandfalte

Abstand Nagelrand / quere Hohlhandfalte

Fingergelenk: keine physiologischen Werte


Neutral-Null-Methode Fingergelenk: Nagelrand / Handrückenebene

Nagelrand / Handrückenebene


Fingergelenk: keine physiologischen Werte


Daumengelenke

Im Gegensatz zu den anderen Fingern besteht der Daumen anatomisch nur aus zwei Fingergliedknochen, Phalanx proximalis und distalis. Funktionell kann aber ebenso der erste Mittelhandknochen (Os metacarpale I) dem Daumen zugehörig gezählt werden. Dessen Artikulation mittels des Daumensattelgelenks ermöglicht die erhöhte Bewegungsfreiheit des Daumens. Am distalen Ende des Os metacarpale I befindet sich häufig ein Sesambein.

Grundgelenk

Daumengelenk: Streckung - Beugung

rechts: 40 0 0

Endgelenk

Daumengelenk: Streckung - Beugung

rechts: 90 0 0-20


Daumensattelgelenk

Das Daumensattelgelenk (Articulatio carpometacarpalis pollicis, Karpometakarpalgelenk des Daumenstrahls) ist das Sattelgelenk zwischen dem großen Vieleckbein (Os trapezium) und dem ersten Mittelhandknochen. Da das Gelenk sattelförmige Gelenkflächen besitzt, kann es in zwei Achsen bewegt werden, wobei die Kombination dieser beiden Achsen eine Beweglichkeit ähnlich einem Kugelgelenk ermöglicht.

Neutral-Null-Methode Daumensattelgelenk: Retroposition

Retroposition

Daumensattelgelenk: nach dorsal in die Ebene der Handfläche

physiologisch: 60°


Neutral-Null-Methode Daumensattelgelenk: Anteposition

Anteposition

Daumensattelgelenk: nach palmar (zur Handfläche)

physiologisch: 40°


 

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